Chronik - Hubertus-Loevenich

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Chronik

Für Glaube, Sitte und Heimat - das ist der Wahlspruch der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften und somit natürlich auch unser Leitgedanke. In diesem Wahlspruch drückt sich unsere Bindung zur katholischen Kirche aus und prägt so einen wesentlichen Teil unserer Vereinstätigkeit.

Glaube = hierhinter verbirgt sich, dass sich die Schützenfamilie nach den christlichen Werten richtet.

Sitte = darunter versteht man, dass die Bruderschaften im privaten und öffentlichen Leben für die christliche Kultur eintreten. Kirchliche Veranstaltungen und Feiern, z. B. die Fronleichnams-Prozession, sind ohne die Teilnahme der Schützenbruderschaft nicht mehr vorstellbar. In unserer Satzung haben wir uns zur Aufgabe gemacht, uns im privaten und im öffentlichen Leben für christliche Sitte und Kultur einzusetzen.

Heimat = dazu gehört die Brauchtumspflege, das Einhalten von Traditionen und die Förderung des Gemeinschaftsempfindens. Dabei spielen unsere geselligen Veranstaltungen eine große Rolle. Unser traditionelles Schützen- und Volksfest, welches wir jährlich am 3. Sonntag im Juni veranstalten, bildet dabei den Höhepunkt. Auf dem Kirmesplatz feiern wir unser Fest unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, hier trifft sich “Jung und Alt” zum geselligen Beisammensein. Wenn am Montagabend der neue Schützenkönig auf dem Schießstand ermittelt wird, ist nicht nur unter den Königsbewerbern, sondern auch unter den anwesenden Zuschauern die Anspannung zu spüren.

Im Terminkalender der dörflichen Veranstaltungen ist unser Vatertagsschießen, das Schießen der Ortsvereine um den Andreas-Schneider-Gedächtnispokal auf unserem Schützenfest, das Schießen um den Josef-Schick-Gedächtnispokal zu unserem Hubertusball sowie der Hubertusball selbst, den wir als unser Patronatsfest jedes Jahr im Oktober feiern.

                                                                                                                                                                                                                                                                   

Chronik der Schützenbruderschaft St. Hubertus 1883 Lövenich e.V.

Im Juli des Jahres 1883 wurde in Lövenich ein Schützenverein gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, den Schießsport zu fördern, den gesellschaftlichen und kameradschaftlichen Sinn unter den Mitgliedern zu pflegen, und alljährlich im Gründungsmonat ein Schützen- und Volksfest abzuhalten.

Seit 1883 wurde, bis auf die Kriegsjahre, in jedem Jahr auf dem Schützenfest ein Schützenkönig ausgeschossen.

Im Jahre 1908 wurde das 25 jährige Bestehen des Schützenverein aus Lövenich gebührend gefeiert.

In enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung von Lövenich war es dem Verein möglich, gute und auch schlechte Jahre der Entwicklung zu überdauern, und auch die Zeit des ersten Weltkrieges, von 1914 bis 1918, und die darauf folgenden Jahre der Inflation und wirtschaftlichen Unsicherheit zu überstehen.

Im Jahre 1930 wurde aus dem „Schützenverein“ die „St. Hubertus Schützengesellschaft“

Im Jahre 1933 wurde das 50 jährige Bestehen der „St. Hubertus Schützengesellschaft“ gebührend mit den Lövenicher Ortsvereinen sowie befreundeter Schützenbruderschaften gefeiert, aus diesem Jahre sind noch verschiedene Ehrengaben vorhanden.

Es folgte eine Zeit der Blüte und des Aufstiegs, die dem Verein innerhalb der Gemeinde Lövenich, und auch weit über die Grenzen hinaus, zu Ansehen und Ehre verhalf.

Mitten in den Jahren des Erfolges bedrohten die Schatten des Nationalsozialismus, und des zweiten Weltkrieges, die Existenz und das Bestehen des Vereines.

Während dieser Zeit waren Schützenvereine und andere Organisationen verboten.

Durch kluge und umsichtige Leitung von älteren und erfahrenen Mitgliedern, ist es damals gelungen den Verein unter dem Decknamen „Sparverein Fidelia“ über diese Zeit hinweg zu führen.

Während des zweiten Weltkrieges, 1939-1945, wurden diverse Uniformen und Gewehre im Stall, und auch in der Jauchegrube der Familien Broich und Schorn, versteckt gehalten, diese fielen aber später der Denunziation anderer Bürger zum Opfer.

Nach dem zweiten Weltkrieg nannte sich die Gesellschaft fortan „St. Hubertus Schützenbruderschaft 1883 Lövenich“

Seit 1948 ist die Schützenbruderschaft Mitglied im „Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften Köln e.V.“

Ab 1949 wurde, wie schon vor dem Krieg weiter nach altem Wahlspruch „ für Glaube-Sitte-Heimat“ das Schützen- und Volksfest wieder abgehalten, und die Verbindungen zu befreundeten auswärtigen Vereinen und Bruderschaften erneuert.

Zwar konnte hier nur mit Luftbüchsen geschossen werden, jedoch war es für alle Beteiligten ein Neubeginn und ein Ansporn zur Weiterarbeit.

Ab 1954 konnten dann alle Mitglieder, sowie die auswärtigen Gäste auf dem Schießstand in der Zaunstraße wieder mit Kleinkaliber ihre Wettbewerbe austragen.

Ebenfalls 1954 gelang es der Schützenbruderschaft eine Jungschützengruppe zu bilden, welche den Nachwuchs in den aktiven Reihen fördern sollte, und auch heute, trotz zahlreicher anderer Abwechslungsmöglichkeiten und Angeboten, fortbesteht.

Im Jahre 1958, während der Zeit des Wirtschaftswunders und des wirtschaftlichen Aufstiegs für die Bundesrepublik Deutschland, wurde das 75 jährige Bestehen der Schützenbruderschaft mit vielen Gästen gefeiert.
Den neuzeitlichen Erfordernissen entsprechend, wurde im Jahr 1969 eine Damen-Schießgruppe gegründet, und ab 1971 wurde den Damen die Gelegenheit gegeben als aktive Schützen, und vollwertige Mitglieder, am Vereinsleben teilzunehmen.

Sie haben hierbei die gleichen Rechte und Pflichten, wie die männlichen Mitglieder der Schützenbruderschaft.

Im Januar 1972 wurde eine rein sportliche Schießgruppe (Sportschützen) der Schützenbruderschaft angegliedert, diese Gruppe ist nicht an Tradition und Schützentracht gebunden, trotz einigem auf und ab existiert diese Gruppe auch heute noch.
Im Jahre 1975 wurde Lövenich in die Stadt Köln eingemeindet, und trotz dieser Eingemeindung blieb die Schützenbruderschaft Mitglied im Bezirksverband Frechen, welcher 1952 gegründet wurde.

Im Bezirksverband Frechen bilden 10 Mitgliedsvereine aus Frechen, Pulheim, Hürth und Köln eine Gemeinschaft, die trotz aller Verschiedenheit seit Jahren hervorragend zusammenarbeiten.Seit Bestehen des Bezirksverbandes gelang es unserer Jugendabteilung bereits fünf Mal die Würde des Bezirksprinzen zu erreichen, und schon zweimal konnten sich die Schüler die Würde des Bezirksschülerprinzen erreichen.  
Nach Jahren des Umzuges und ständigem Wechseln der Quartiere und Schießstände, wie z.B. von der Wiedstraße in die Zaunstraße, von der Zaunstraße in den alten Kindergarten im Biberweg, wurde der Schützenbruderschaft im Jahr 1981 ein Platz im Nerzweg zugewiesen, welcher nach langer und harter Arbeit 1981 auch noch offiziell eröffnet werden konnte.

Durch Mitgliederschwund und interne Probleme war die Schützenbruderschaft 1979 gezwungen vorübergehend eine Ruhephase einzulegen.
1982, pünktlich zur Vorbereitung zum 100 jährigen Bestehen der Schützenbruderschaft, erhob sich die Schützenbruderschaft wie Phönix aus der Asche aus der Ruhephase, und es wurde ein Schützenfest gefeiert wie man es schon lange Jahre nicht mehr im Ort gesehen hatte.
Seit diesem Jahr wird das Schützen- und Volksfest, bis auf wenige Ausnahmen, immer am 3.Sonntag im Juni abgehalten.

1982 sicherte sich mit Elisabeth Heinz die erste Frau den begehrten Titel des Schützenkönigs in Lövenich.

1988 wurde auf dem Schießstand im Nerzweg, durch enormen Zeit- Arbeits- und Geldaufwand ein Kleinkaliber-Hochstand auf dem Schießstandgelände errichtet.
Der erste Schützenkönig auf diesem Hochstand wurde Michael Kleefisch.

Durch das Fehlen einiger Genehmigungen, welche beim Bau des Hochstandes nicht berücksichtig wurden, war die Schützenbruderschaft gezwungen, diesen Hochstand wieder abzureißen und so blieb seit dem Jahr 1991 das Schießen mit einem Kleinkalibergewehr in Lövenich wieder mal nur ein Traum.
Bis zum Jahr 1995 wurde das jährliche Schützen- und Volksfest gleichzeitig auf dem Schießstand im Nerzweg, aber auch auf dem Festplatz an der Kirche gefeiert, was enormen Personalaufwand und eine große logistische Herausforderung für alle Beteiligten erforderte.

Durch die Planung und rasche Ausführung einiger Mitglieder wurde ein transportabler Schießstand gebaut, der bis 1999 jedes Jahr im Festzelt eingesetzt wurde.

Seit 1995 wurde das Schützen- und Volksfest ausschließlich im Festzelt abgehalten und der erste Schützenkönig auf dem transportablen Schießstand wurde Frank Reuter.
Nach langen Jahren der Zugehörigkeit zum Bezirksverband Frechen und vieler unzähliger Schützen die ihr Glück an der Würde des Bezirkskönigs, und der somit verbundenen Teilnahme am Bundeskönigsschießen, versuchten, gelang es 1999 Birgit Reuter mit 28 Ringen diesen Wettkampf für sich zu entscheiden.

Nachdem der erste weibliche Bezirkskönig unserer Schützenbruderschaft ausgiebig gefeiert wurde, folgte auch schon das Bundeskönigsschießen in Mayen.

Leider war unserem Bezirkskönig das Glück nicht hold, aber deshalb wurde das darauf folgende Jahr für unsere Schützenbruderschaft, bedingt durch die Terminvielfalt an Schützenfesten, nicht weniger stressig.

Im Jahr 2002 entschied sich die Schützenbruderschaft dem „Stadtverband Kölner Schützen“ beizutreten, und nahm dort auch zum ersten Mal am Schießen um die Würden des Stadtverbandes teil.

Im ersten Mitgliedsjahr, für uns alle vollkommen überraschend, für sie selber aber wohl noch überraschender, sicherte sich Michaela Ommer als erster weiblicher Schütze überhaupt den Titel des Stadtkönigs von Köln.

Es wurde ein berauschendes Fest und auch das darauf folgende Jahr war so mit Terminen voll gepackt daß man leicht die Übersicht verlieren konnte, aber seit diesen Tagen ist „Lövenich“ überall im Bereich der Stadt Köln, und darüber hinaus wohl bekannt.

Abermals bewies ein weiblicher Schütze unserer Schützenbruderschaft, daß sie die ruhigere Hand hatte, was die männlichen Schützen aber ohne Neid eingestanden haben.

2003 wurde dann der Schießstand modernisiert was für uns eine unvorstellbare finanzielle Hürde war, von dem Zeitaufwand für diese Arbeiten ganz zu schweigen, aber mit Hilfe der aktiven und inaktiven Mitglieder wurde auch diese Hürde genommen.

Unser Schießstand ist jetzt modernisiert aber dennoch fehlt hier und da immer das ein oder andere, was aber nur dann erfolgen kann wenn die finanziellen Mittel hierfür aufgebracht werden können.

2004 beging unsere Jugendabteilung ihr 50 jähriges Bestehen und es wurde ein ganzes Wochenende mit vielen befreundeten Jugendabteilungen gefeiert, und somit wurde auch für die schon zur Tradition gewordene Bezirksjugendübernachtung der Grundstein gelegt.

2006, auf dem Bezirksschützenfest in Gleuel, gelang es Stephan Kaiser den bisher sehr erfolgreichen Damen unserer Schützenbruderschaft zu zeigen das auch die Männer Erfolge erzielen können, und mit sagenhaften 29 Ringen sicherte er sich den Titel des Bezirkskönigs.

Abermals wurde dieser hohe Titel gebührend gefeiert und es wurde für das Bezirkskönigspaar, als auch unsere Schützenbruderschaft ein Jahr der Termine, was aber von allen gerne absolviert wurde.

Nach nunmehr 125 Jahren hat sich die Schützenbruderschaft fest im Lövenicher Ortsbild etabliert, z.B. mit dem zur Tradition gewordenen Vatertagsschießen im Mai, dem Hubertusball im Oktober, und natürlich mit dem jährlich stattfindenden Schützen- und Volksfest, um nur einige Aktivitäten aufzuzählen.

Auch in der heutigen Zeit gilt es immer noch so manche Schwierigkeiten und Probleme zu meistern, wie z.B. die allgemein bekannten Nachwuchsprobleme oder die ständigen Finanzsorgen, hervorgerufen durch die jährlich steigenden Preise und vieles vieles mehr.

Diese Schwierigkeiten können nur durch den engen Zusammenhalt der Mitglieder, und durch die tatkräftige Unterstützung inaktiver Mitglieder, Gönner und auch der Lövenicher Bevölkerung überwunden werden.

In diesem Zusammenhang sei auch auf die gute und enge Zusammenarbeit innerhalb der Vereinsgemeinschaft Lövenich von 1950 e.V. hingewiesen, wo die Schützenbruderschaft seit Bestehen Mitglied ist.

Im Laufe der Jahre kann die Schützenbruderschaft auf einige erfolgreiche Schießwettkämpfe zurückblicken, sei es die verschiedenen Titel im historischen Schießen, oder aber bei den Rundenwettkämpfen, die für eine unserer Mannschaft bis in die Diözesan Klasse führte, die hierbei erzielten Ergebnisse konnten sich ohne weiteres sehen lassen.

Natürlich wird aber auch die Jugendarbeit sehr ernst genommen, und die jahrelangen Bemühungen zahlen sich auch heute aus, denn so mancher Schütze aus der Jugendabteilung erzielt Ergebnisse die die älteren Schützen vor Neid erblassen lassen.

Abschließend kann man sagen die Schützenbruderschaft St. Hubertus 1883 Lövenich e.V. besteht aus gelebter Tradition, auch wenn es mit Sicherheit nicht immer einfach ist all die Traditionen, durch erhebliche finanzielle Aufwendungen aufrecht zu erhalten, so ist es der Leitspruch „ für Glaube-Sitte-Heimat“ der uns immer wieder voran treibt und uns niemals aufgeben lässt.

Dem Vorbild unserer Gründungsväter folgend wünschen wir uns, und unseren Gästen das wir noch lange so weitermachen können, wie bisher.

Unser ganzer Dank gilt all denen die uns auf unseren Wegen immer so toll unterstützt haben, und wir würden uns freuen wenn wir auch weiterhin soviel Zuspruch und Unterstützung erfahren dürfen.

Auf die nächsten 125 Jahre für Lövenich und die große Schützenfamilie, schließen wir mit einem dreifach kräftigen „Gut Schuß“

Für den Vorstand

Alexander Ommer
1.Brudermeister

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